Unser

Kirchengemeinde

Geschichte der Kirchengemeinde

Die Stadt Wachenheim, an der Deutschen Weinstraße vor dem Haardtgebirge gelegen, hat derzeit fast 5000 Einwohner; davon gehören ca. 1700 als Gemeindemitglieder der Protestantischen Kirchengemeinde an.

Frühste Funde menschlicher Besiedlung gehen bis in die Steinzeit (5.000 – 2.000 v. Chr.) zurück. Vom 2.-5. Jahrhundert hatten sich die Römer mit einem Landgut „villa rustica“ und einer Nekropole ein Denkmal gesetzt und einen frühen Weinbau bestätigt. Durch eine Wingertschenkung an das Kloster Lorsch im Jahr 766 wurde die fränkische Siedlung im „Lorscher Kodex“ erstmals beurkundet. Der Vorläufer der Simultankirche St. Georg wird bereits im 13. Jahrhundert erwähnt; später folgte eine Chorturmkirche.

Durch Kurfürst Ottheinrich wurde wohl um 1556 die Reformation in reformierter Form eingeführt. Im 16. und 17. Jahrhundert hatte die Gemeinde Kriege, Hunger und Pest zu überstehen und viele Tode zu beklagen. Nach der Kirchenzerstörung im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurden die Gottesdienste über viele Jahre im Speicher der Burgvogtei (Münze) abgehalten.

Im Jahr 1705 wurde durch den Kurfürst bestimmt, dass die Georgskirche zwischen Katholiken und Protestanten aufzuteilen ist. Die 1745 gegründete lutherische Gemeinde, die ein eigenes Kirchengebäude hatte, wurde nach der Pfälzischen Union von 1818 zwischen Lutheranern und Reformierten in Wachenheim erst 1821 integriert. Das dazugehörige Kirchengebäude, die „Lutherische Kirche“, erfuhr große Zerstörungen im zweiten Weltkrieg. Sie wurde schließlich von der protestantischen Kirchengemeinde an die Stadt Wachenheim verkauft und ist seit 1989 keine Kirche mehr, sondern eine Kultur- und Begegnungsstätte.

Im 19. und 20. Jahrhundert gehörten zu Wachenheim auch die Orte Deidesheim mit Forst, Ruppertsberg und Niederkirchen. Seit  1957 ist die protestantische Kirchengemeinde Deidesheim selbständig und wird seit 1889 nicht mehr von Wachenheim betreut und verwaltet.

Heute umfasst die protestantische Kirchengemeinde Wachenheim ca. 1700 Mitglieder. Ihr Zentrum ist die protestantische Georgskirche und das neben ihr liegende Gemeindehaus (Burgstraße 1) mit Gemeindesaal, Jugend- und Besprechungsräumen und Pfadfinderkeller, dem Pfarramt und Pfarrhaus und der Kirchendienerwohnung. Es ist eine sehr lebendige Gemeinde mit zahlreichen Gruppen und Kreisen, die auf vielfältige Weise versucht, Menschen zum Glauben einzuladen und zu begleiten.

Der Merianstich

Die protestantische Georgskirche – Baujahr 1859,

evangelischer Teil der Simultankirche St. Georg

Von der alten Pfarrkirche aus dem 13./14. Jh. sind nur noch Reste vorhanden. Der Merian-Stich von 1645 verdeutlicht besonders die unterschiedlichen Bauhöhen von Chor und Langhaus; inmitten ist der Turm zu sehen mit einem spitzen Helm.

Im Jahr 1674 wurde die Kirche im holländischen Krieg zerstört und erst ab 1686 wieder aufgebaut. 1689 wurden im pfälzischen Erbfolgekrieg nicht nur die Wachtenburg, sondern auch die Stadt und mit ihr die Kirche zerstört. Der Wiederaufbau brachte auch bauliche Veränderungen des Kirchengebäudes: Der Turm wurde aufgstockt und mit einem barocken, geschweiften Helm versehen. Das Langhaus wurde erweitert.

Ab 1705 wurde durch den Kurfürsten verfügt, dass sich die reformierte und katholische Gemeinde das Gebäude zu teilen haben. In der Folge wurde im Jahr 1715 das evangelisch genutzte Langhaus durch eine Trennwand vom katholischen Chor abgemauert. Seitdem wird die Kirche als Simultankirche genutzt – ohne einen Durchgang oder ähnliches: praktisch zwei Kirchengebäude mit einem gemeinsamen Turm.

Im Jahr 1859 entschloss sich die protestantische Kirchengemeinde, das Langhaus – „ihren“ Teil der Kirche – abzureißen und 1860/61 im neugotischen Stil mit Spitzbogenfenstern und Strebepfeilern neu zu errichten. Der Altarraum wurde im Jahr 1906 erweitert und erhielt aufgrund einer Stiftung von Albert Bürklin und seiner Ehefrau Luise Wolf eine neue, einheitliche Inneneinrichtung aus Holz aus Kirchengestühl, beidseitigem Chorgestühl, einer dreiseitig umlaufende Empore und einer Kanzel mit reichgeschnitzter Verzierung und teilweiser Vergoldung. Der Sandsteinaltar aus dieser Zeit wurdeim Jahr 2009 durch einen Taufstein aus dem gleichen Material ergänzt, den Jutta Bürklin (+) anlässlich Ihres 90. Geburtstags der Kirche stiftete.

Die 1720 erstellte erste Orgel wurde im Jahr 1883 durch eine Voit-Orgel ersetzt – heute eine der Denkmalorgeln in der Pfalz.

Von ursprünglich zwei großen Bilderfenstern auf der rechten und linken Seite des Chorraums ist nach 1945 nur mehr eines geblieben, das aus Fragmenten beider Fenster zusammengesetzt wurde: das Südfenster mit Petrus und den Reformatoren Johann Calvin, Ullrich Zwingli, Martin Luther und Petrus Waldus. In der Apsis bildet ein Rundfenster mit dem segnenden Christus das spirituelle Zentrum der Kirche.

Mehrmals im Laufe der Geschichte wurden Bronze-Glocken zerstört oder requiriert. Seit 1946 befinden sich vier Gussstahl-Glocken auf dem Turm und laden zu jedem Gottesdienst ein.

Unser

Förderverein

Der Förderverein zur Erhaltung der Protestantischen Kirche Wachenheim / Weinstraße e.V. wurde im September 2012 gegründet als die Dachkonstruktion der Kirche saniert werden musste. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die für die Erhaltung und Sanierung der Kirche notwendigen finanziellen Mittel durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Benefizveranstaltungen aufzubringen.

Im Laufe der Jahre gehörte neben der Sanierung des maroden Dachstuhls, der Außenfassade und des Kirchturmes (2013-2016) auch die Erneuerung der Fensterschutzverkleidung des Reformatorenfensters (2018), die Verbesserung der Beleuchtung des Altarraumes (2019) und die Schaffung des barrierefreien Zugangs (2020) zu den Projekten des Fördervereins.

Zu den Benefizveranstaltungen des Vereins gehören das alljährliche Adventsleuchten auf dem Marktplatz, klassische Konzerte mit bekannten Künstlern und das sogenannte „Orgelkino“.

Eine weitere Einnahmequelle des Vereins ist der Kirchenwein, dessen Trauben jedes Jahr im Weinberg des Weingutes Dr. Bürklin-Wolf an der Stadtmauer von fleißigen Gemeindemitgliedern geerntet werden. Das Weingut baut den Wein aus und spendet diesen Riesling der Gemeinde und dem Förderverein. Er wird zum Abendmahl genossen, bei Veranstaltungen ausgeschenkt und ist auch in der Vinothek des Weingutes zu erwerben.

Informationen über den Verein oder zur Mitgliedschaft finden Sie hier:

Förderverein zur Erhaltung der Protestantischen Kirche Wachenheim / Weinstraße e.V.
Burgstraße 1
67157 Wachenheim

Tel.: 06322 / 989880 oder: 06322 / 95330
E-Mail: info@fvprotkirche.de

Bankverbindungen für Spenden:

Sparkasse Rhein-Haardt, Wachenheim
BIC-Code MALADE51DKH
IBAN DE38 5465 1240 0005 2720 67

VR Bank Mittelhaardt, Wachenheim
BIC-Code GENODE61DUW
IBAN DE26 5469 1200 0117 9821 14